Wer schon einmal selbst Parfüm als Geschenk für Freunde kreiert hat, weiß vielleicht, wie schwer es sein kann, die einzelnen Düfte voneinander zu unterscheiden. Wie kompliziert und komplex ist dann erst die Arbeit eines Parfümeurs? Ein guter Parfümeur arbeitet mit einer Duftpalette, die sich aus mehr als 3000 natürlich und künstlich hergestellten Rohstoffen zusammensetzt. Die Arbeit eines Parfümeurs ist weniger glamourös, wie viele sich das vielleicht vorstellen. Was die Parfümindustrie braucht, sind vor allem kreative Köpfe und Menschen, die ein sehr gutes Gedächtnis für Gerüche haben.
Ein ständiges Lernen
Die Ausbildung zum Parfümeur dauert fünf Jahre, aber das Lernen nimmt selbst nach diesen fünf Jahren kein Ende. Die Arbeit eines Parfümeurs besteht auch darin, seine Nase immer wieder zu trainieren. Wer den Beruf eines Parfümeurs erlernen möchte, sollte eine Ausbildung entweder in der Chemie, in einem naturwissenschaftlichen Bereich der Lebensmittelindustrie oder der Pharmazie hinter sich haben. Das ist von Vorteil, um die Tausende von Rohstoffen kennenzulernen, die für die Herstellung von Parfüm erforderlich sind. Die Arbeit eines Parfümeurs besteht nicht nur darin, neue Düfte zu entwickeln. Er muss zudem in der Lage sein, bekannte Parfüms zu analysieren und neue Duftstoffe zu bestimmen. Diese Erfahrung erwirbt jeder Parfümeur erst im Laufe seines Berufslebens, in dem das Lernen nicht aufhört.
Immer eine komplexe Kreation
Wenn ein Parfüm entsteht, ist das immer eine sehr komplexe Angelegenheit. Die meisten Düfte basieren auf Alkohol, da er der perfekte Träger für die Verbreitung von Duftstoffen ist. Die Zahl der Duftstoffe schwankt zwischen 30 und mehr als 300. Die Arbeit des Parfümeurs und auch seine Kunst besteht darin, die Stoffe so miteinander zu verbinden, dass eine harmonische Komposition entsteht. Nicht jeden Duft kann er dabei zum gleichen Zeitpunkt wahrnehmen. Manche Duftmoleküle sind winzig klein, andere hingegen groß und schwer. Einige Duftstoffe verflüchtigen sich sofort wieder, noch bevor sie die sogenannten Sinnesrezeptoren der Nase überhaupt wahrnehmen. Es ist der Parfümeur, der entscheidet, was die Kopf-, die Herz- und die Basisnote ist.
Sehr viel Fachwissen
Die Arbeit eines Parfümeurs verlangt ein komplexes Fachwissen. Er muss unter anderem wissen, wie sich die Duftstoffe in der Mischung chemisch verhalten. Ein Parfümeur muss außerdem einschätzen können, was bei der Lagerung wichtig ist und wie sich ein Parfüm auf dem Markt entwickelt. Die Textur und die Farbe des neuen Duftes müssen zueinander passen, denn beides ist für die Vermarktung des Parfüms wichtig. Noch bedeutender für den Erfolg eines neuen Parfüms ist jedoch, dass es den Geruchssinn zur richtigen Zeit stimuliert. Zu diesem Zweck entwickelt ein Parfümeur eine Art Vorform des Parfüms und testet, wie der Duft auf Menschen wirkt.
Fazit
Die Arbeit eines Parfümeurs ist sehr vielseitig und spannend. Er ist dafür verantwortlich, dass ein Parfüm „rund“ wird, also immer harmonisch duftet. Dazu sitzt er vor einer sogenannten „Duftorgel“ mit zahlreichen Fläschchen, die duftende Essenzen enthalten. Sie sind die Rohstoffe für den neuen Duft, den der Parfümeur entwickelt. Heute gibt es zudem Computerprogramme, die dabei helfen, die richtige Auswahl und die perfekte Zusammenstellung der Duftstoffe zu finden. Die gute Nase des Parfümeurs kann aber auch das beste Computerprogramm nicht ersetzen.
Beitragsbild: @ depositphotos.com / Iakovlev
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