Die Duftpyramide: Bedeutung und Aufbau

In Eaux de Parfum, Eaux de Toilette und Eaux de Cologne entfalten sich die Duftkomponenten stufenweise in drei Phasen. In der Fachwelt spricht man von der „Duftpyramide“. Die Phasen werden als Kopfnote, Herznote und Basisnote oder als Auftakt, Herz und Fond bezeichnet. Was sich dahinter genau verbirgt, erfahren Sie hier.

Als Erfinder der Duftpyramide gilt der bedeutende französische Parfumeur Jean Carles (1892-1966) aus der französischen Stadt Grasse. Diese genießt bis heute den Ruf, eine Weltmetropole des Parfums zu sein. Bei der Komposition eines neuen Dufts wird das Prinzip einer Pyramide verfolgt. Diese zeichnet sich durch ein breites Fundament aus, das nach oben hin immer schmaler wird und in einer Spitze mündet.

Was ist die Duftpyramide?

Ebenso wie der Aufbau einer Pyramide soll sich die Beständigkeit und Intensität eines Duftes nach dem Auftragen entfalten:

  • Das Fundament beziehungsweise den starken Boden der Duftpyramide bildet die sogenannte „Basisnote“. Meistens herrschen hier holzig-würzige Nuancen vor. Dieser Duft hält sich nach dem Auftragen auf die Haut am längsten.
  • In der Mitte, der „Herznote“, dominieren blumig-aromatische Duftnoten.
  • Die Spitze der Pyramide, genannt „Kopfnote“, zeigt sich erfrischend und belebend mit zitrischen, aquatischen oder luftigen Düften, die allerdings mehr oder weniger schnell verfliegen.

Parfümeure arbeiten mit mehr als 3.000 Riechstoffen. Bei der Endkomposition eines Parfums verwenden sie in der Regel Ingredienzen im zweistelligen Bereich. Diese Inhaltsstoffe sind entweder synthetisch hergestellt oder natürlichen Ursprungs. Dabei handelt es sich um Essenzen von Blumen, Früchten, Gewürzen, Blättern und Gras, Rinde, Holz und Harz, aber auch um Moschus. In der letzten Zeit sind auch gourmandige Düfte, die an Desserts erinnern, beliebt. Dazu zählen etwa Schokolade, Vanille, Karamell, Honig oder Mandeln. Allerdings sind nicht alle Parfums vegan. Moschus beispielsweise kann tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein.

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Die Duftpyramide: Der Aufbau

Im Folgenden gehen wir noch etwas genauer auf den Aufbau der Duftpyramide ein.

Kopfnote: Der Auftakt bzw. die Spitze der Duftpyramide

Beim Öffnen des Flakons entfaltet sich ein Duft, der bereits zur Kopfnote gehört. Er ist dafür verantwortlich, wie der erste Eindruck ausfällt. Aus diesem Grund bemühen sich Parfümeure darum, die Kopfnote besonders spektakulär zu gestalten. Häufig kommen dafür frische, zitrische, grüne, aquatische und luftige Duftstoffe zum Einsatz. Das Parfum muss von Anfang an überzeugen.

So leichtfüßig wie die Kopfnote daherkommt, so schnell verschwindet sie auch wieder. Schon nach etwa 15 Minuten ist der Duft verflogen. Danach entfalten sich die nächsten, länger anhaltenden Duftphasen.

Herznote: Die mittlere Phase des Dufterlebnisses

Nach dem Abklingen der Kopfnote hat die Herznote ihren großen Auftritt: Ihre Aromen entfalten sich im Zusammenspiel mit den Basisnoten. Sie ist es, die den eigentlichen Charakter des Parfums bestimmt. Meist handelt es sich um blumige, fruchtige Nuancen. Die mittlere Phase bleibt gewöhnlich zwei bis drei Stunden im Fokus, bis auch sie der Basisnote weicht.

Basisnote: Der Fond – die letzte Phase

Die Basisnote duftet am längsten. In der Regel sind es holzige, harzige und gourmandige Duftnuancen, die dem Parfum seine Tiefe und Beständigkeit verleihen. Zur Erhöhung der Haltbarkeit des Parfums werden zu der Duftmischung würzig-warme Fixateure wie Sandel ergänzt.

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Düfte testen: Was sollte man beachten?

Wer einen neuen Duft sucht, macht sich am besten morgens auf die Suche. Dann ist der Geruchssinn am besten ausgeprägt. In einem Fachgeschäft stimmen Auswahl und Beratung. Es kann helfen, vor einer Entscheidung mit einer Expertin oder einem Experten zu sprechen.

Im Gespräch werden folgende Fragen geklärt:

  • Wofür suchen Sie den neuen Duft? Für den Alltag, für einen bestimmten Anlass, zum Ausgehen, für ein Date?
  • Welche Düfte haben Sie bisher getragen? Was gefiel Ihnen daran? Was mochten Sie nicht oder was hat Ihnen gefehlt?
  • In welcher Preisklasse darf sich der neue Duft bewegen?

Mehr als drei bis vier verschiedene Düfte kann die Nase nicht unterscheiden. Darum ist es sinnvoll, diese auf dem Papierstreifen zu „beschnuppern“. Um die Nase wieder zu entspannen und den Duft zu neutralisieren, hilft es, ein paarmal in die eigene Armbeuge zu atmen. Dann haben Sie Ihren natürlichen Körpergeruch wieder in der Nase.

Gefällt Ihnen ein Duft auf dem Papierstreifen? Dann lassen Sie ihn sich auf die Innenseite Ihres Handgelenks sprühen. Dort verbinden sich Ihr Eigenduft und der Duft des Parfums. Falls Sie unsicher sind, ob Sie das richtige Parfum gefunden haben, fragen Sie nach einer kleinen Probe zum Mitnehmen. Gerade hochpreisige Düfte entfalten sich erst mit der Zeit.

Nehmen Sie sich die Freiheit, erst die Kopfnote, dann die Herznote und schließlich die Basisnote zu erleben, bevor Sie ein Parfum kaufen.

Eine andere Möglichkeit ist, gezielt nach Düften zu suchen, die die eigenen Lieblingsessenzen enthalten. Vielleicht lieben Sie aquatische Nuancen, oder Sie haben eine besondere Vorliebe für Vanille. Dann ist das ein guter Startpunkt. Auch Ihr bisheriges Lieblingsparfum kann Ihnen dabei helfen, einen gleichartigen, würdigen Nachfolger auszuwählen. Online gibt es darüber hinaus viele Möglichkeiten, Rezensionen zu lesen und sich mit anderen Parfumliebhaberinnen und -liebhabern auszutauschen. Auf diese Weise finden Sie schnell Ihren neuen Lieblingsduft.

 

 

Bild: © Beliakina Ekaterina / stock adobe

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