Was ist eine Herznote?

Die Herznote, auch als Mittelnote bezeichnet, macht einen Großteil der Mischung aus – bis zu 80 %. Sobald die Kopfnote verblasst, tritt die Herznote in den Vordergrund und dominiert den Duft.

Bei Parfum unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Noten:

Herznoten sind langlebiger als Kopfnoten, aber verblassen schneller als die Basisnoten, die die Grundlage des Duftes bilden.

Typische Herznoten sind: Rosmarin, Lavendel, Kiefer, Rose, Jasmin, Nelke, Tuberose oder Hyazinthe.

Die Herznote – der Duft, der ein Parfüm ausmacht

Die Herznote oder Mittelnote macht rund 80 Prozent eines Parfüms aus. Die Herznote tritt immer in den Vordergrund, wenn die Kopfnote verblasst ist. Die Herznote „lebt“ länger als die Kopfnote, aber sie ist auch nur eine vorübergehende Erscheinung. Was bleibt, ist die Basisnote, die die Grundlage für jedes Parfüm bildet. Lavendel gehört zu den bekanntesten Herznoten, aber auch der Jasmin, die Rose, der Duft von Kiefern und Hyazinthen. Um Karriere zu machen, müssen bei einem Parfüm die Kopfnote und die Herznote stimmen. Ist das nicht der Fall, kann auch die Basisnote nichts mehr ändern, das Parfüm hat verloren.

Wer hat das Parfüm erfunden?

Die ersten Menschen der Geschichte, die ein Parfüm trugen, wohnten in Ägypten. Unter der Pharaonin Hatschepsut kam es in Mode, Duftwasser aufzutragen und für die Herstellung dieser Düfte waren die Priester zuständig. Sie mischten aus Salben, Harzen und Balsamen eine Art Parfüm zusammen, was die Schönheit einer Frau unterstreichen sollte. Das Bildnis der Nofretete gilt bis heute als ein Idealbild der Schönheit und diese Schönheit galt erst als perfekt, wenn auch der Duft stimmte. Weihrauch verwendeten die Priester im alten Ägypten für die Kopfnote, Myrrhe, Galgant, Sandelholz und Rosenblätter für die Herznote. Von den Ägyptern übernahmen die Araber und schließlich die Römer die Kunst, Duftwasser zu kreieren.

Wohlgeruch bedeutet Gesundheit

Die Kreuzritter brachten die Düfte des Orients mit nach Mitteleuropa. Die neuen Parfüms hatten nichts mit dem Lavendelwasser zu tun, das der Adel und der Klerus bis dahin als Duftwasser nutzte. Kaiser Karl der Große gab die Anordnung heraus, aromatische Pflanzen anzubauen, denn gut zu riechen, verstand der Kaiser gleichbedeutend mit Gesundheit. Als Venedig zu einem neuen globalen Handelsplatz wurde, kamen über die Lagunenstadt neue Kräuter, Blumen und Gewürze nach Europa, die in der Parfümherstellung von großer Bedeutung wurden. Katharina von Medici, die am Hofe von Heinrich II. lebte, ließ den Apotheker und Alchemisten Francesco Tombarelli nach Grasse im Süden Frankreich kommen. Dort richtete er ein Labor ein, kreierte Düfte und legte damit den Grundstein für die französische Parfümindustrie.

Das moderne Parfüm entsteht

In Grasse, dem Gründerzentrum der europäischen Parfüms, entstanden Ende des 16. Jahrhunderts Düfte für die Menschen aus der Oberschicht, aber auch für die einfachen Leute. Schon damals kannten die Parfümeure die Kopfnote, die Herznote und die Basisnote und sie arbeiteten mit den gleichen Tricks, wie die Kollegen von heute. So verflog das Parfüm für die Bourgeois, also die Bürger, relativ schnell wieder. Der Duft für den Adel hingegen hielt sich länger und war intensiver. Einen rein ästhetischen Grund hatte Parfüm damals nicht, es sollte lediglich die Luft desinfizieren. Es diente als Mittel gegen die Pest, sollte aber auch die Sinne reizen und den Körper stärken. Duftwasser schütteten die Leute ins Badewasser, denn damals war man felsenfest davon überzeugt, dass beim Baden schädliche Keime über den Körper herfallen.

Die Herznote bleibt

Wenn sich die Grundbestandteile verändern, kann ein Parfüm viele andere Duftnoten annehmen. Es kann blumig sein oder orientalisch, moschusartig oder frisch, klassisch, elegant oder fruchtig. Was jedoch immer bleibt, das ist die sogenannte Duftpyramide. Die Basisnote bildet den Sockel dieser Pyramide, dann folgen in der Mitte die Herznote und an der Spitze die Kopfnote, die besonders schnell verfliegt. Während die Kopfnote sich schon nach wenigen Minuten verflüchtigt und auf der Haut nicht mehr wahrnehmbar ist, bleibt die Herznote für einige Stunden. Diese Mittelnote ist der eigentliche Charakter eines Duftes und es sind Blütendüfte, die hier den Ton angeben. Die Hyazinthe und der Jasmin, das Maiglöckchen und die Mimose, die Tuberose, das Veilchen und immer noch den Lavendel, kombiniert der Parfümeur mit anderen Duftnoten, um eine aussagekräftige Herznote zu bekommen. Wer auf der Suche nach einem neuen Lieblingsparfüm ist, sollte sich daher nicht nur von der schnelllebigen Kopfnote verführen lassen, sondern der Herznote die Chance geben, sich voll zu entfalten.

Zwei berühmte Parfümeure

Es gibt Düfte, die sind unvergänglich. Sie kamen schon vor vielen Jahren auf den Markt und haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Hinter diesen weltberühmten Düften stehen Parfümeure, die zu den besten ihres Fachs gehören. Ihnen ist das große Kunststück gelungen, einen Duft zu kreieren, der in allen drei Duftklassen zu überzeugen weiß. Zu diesen berühmten Parfümeuren gehört Ernest Beaux, der Schöpfer von Chanel No 5, das 1921 auf den Markt kam. Dieses Parfüm gilt als das erfolgreichste Parfüm aller Zeiten, kein Duft wurde öfter verkauft. Mit einer etwas rauchigen Kopfnote aus Orangenschalen und Rosenblättern kommt das Parfüm dann in der Herznote ganz groß raus. Jasmin, Rosen und Maiglöckchen geben hier den Ton an, verfeinert mit Iris und Ylang-Ylang. Bei der Basisnote setzte Beaux unter anderem auf Vanille, Tonkabohnen, Veilchen und Sandelholz. „J’adore“ heißt ein bekannter Duft aus dem Hause Dior, den Calice Becker entworfen hat. Sie ist auch für „JOOP!“ zuständig, das 1997 auf den Markt kann und entwarf für das Haus Davidoff „Cool Water“.

Parfüm fasziniert

Seit es die Möglichkeit gibt, Parfüm zu kaufen, sind die Menschen von den zahlreichen Düften fasziniert. Die Begeisterung gilt „4711 – Echt Kölnisch Wasser“ ebenso wie einem teuren Designerparfüm von Bulgari, Chloé oder Chanel. Welche Macht ein guter Duft besitzt, das hat Marilyn Monroe einmal sehr treffend in Worte gefasst, als sie sagte: „Eine Frau muss nicht mehr als eine Perlenkette und Chanel No 5 tragen.“ Ein gutes Parfüm ist eine typisch weibliche, strategisch wichtige Waffe, denn wenn der Duft auf Anhieb stimmt, stimmt es auch mit der Sympathie. Fast jeder Designer hat einen eigenen Duft im Sortiment, der den Stil der Mode noch unterstreicht. Frauen, die Jil Sander tragen, lieben auch ihre Düfte, wie „Sun“ oder „Sensations“. Diese Parfüms sind gradlinig, ohne Schnörkel und zeitlos elegant, so wie die Mode von Jil Sander.

Ob „Knize Ten“, die erste Herrenduftserie der Welt oder der Klassiker „Shalimar“ aus dem Hause Guerlain – Parfüms üben auf die meisten Menschen eine seltsame Macht auf. Sie lassen sich von der Kopfnote verführen, aber sie verlieben sich erst bei der Herznote in einen Duft. Ob die Liebe von Dauer ist, darüber entscheidet letztendlich immer die Basisnote, denn sie ist das, was bleibt, wenn die erste Verliebtheit wieder verflogen ist.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / duskbabe

Redaktion

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